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Die Krippen der Abtei

Geburtsszene

Unsere Klosterkrippen

Die "Große Barockkrippe" der Abtei Frauenwörth

Die "Große Barockkrippe" von Frauenwörth gilt als eine der ältesten Krippen im süddeutschen Raum. Wie sich dem Tagebuch der Äbtissin Magdalena Haidenbucher (1606-1650) entnehmen lässt, ließ sie die damals schon in der Konventkrippe vorhandenen Figuren erstmals zur Weihnacht 1627 in der Apostelkapelle (heute Irmengardkapelle) im Münster aufstellen.
Infolge der Säkularisation, deren Zugriff die Figuren glücklich entkamen, sind uns leider keinerlei Archivunter-lagen erhalten geblieben, die auf die Herkunft der einmalig schönen Schnitzarbeiten hinweisen würden.
Die Figuren sind bis zu 80 cm hoch. Die prächtigen und wertvollen Stoffe und Gewänder, nebst meisterhaften Klosterarbeiten entstanden zweifelsohne im Kloster selbst. Unter den heute noch vorhandenen Figuren gehören das Jesuskind, Maria und Joseph, drei Hirten, vier Propheten und drei Engel zum ältesten Bestand.

Frau Schulz-Dornburg

Zum 1200jährigen Jubiläum der Kirchweihe von Frauenwörth, 1982, beauftragte Frau Äbtissin Domitilla Veith die Restauratorin Frau Trautl Schulz-Dornburg, die alte Krippe wieder instand zu setzen. Über vier Jahre war die Künstlerin am Werk.

 

Mit großem Fachwissen, Einfühlungsvermögen, vorbildlich ausgebesserten, gewendeten und ergänzten Gewändern, verhalf sie der altehrwürdigen Krippe zu neuer barocker Pracht.

Als Frau Schulz-Dornburg am 16. September 1988 nach langer Krankheit verstarb, war die Restaurierung der Gesamtkrippe keineswegs abgeschlossen.

In ihrem Sinne sind wir bemüht unsere alte Krippe in Verantwortung als kostbares Kunst- werk barocker Krippen zu erhalten und sie in einem den alten Figuren zuträglichem Rahmen zur Weihnacht den Krippenfreunden zugänglich zu machen (Krippenzeiten).

Trautl Schulz Dornburg

Einige Krippenfotos ...

Die "Kleine Krippe von Frauenwörth"

Ihre Geschichte

Zu Beginn des Advent 1948 erhielt die damalige Äbtissin Stephania Wolf OSB einen Brief aus dem Pfarrhof in Malching am Inn. Die damals 70jährige Frau Gerti Schanderl schrieb:

Gerti Schanderl

Meine Großeltern vaterseits, resp. Urgroßeltern haben seinerseits bei der Klosteraufhebung 1803 das Kripplein von Frauenwörth ersteigert. Davon habe ich noch 52 Figürchen, wachsbossiert, textil bekleidet mit feinster Filigranarbeit ...

Da sich nun verschiedene Leute interessieren, möchte ich vorab die hochwürdige Frau Äbtissin fragen, ob sie das Kripplein nicht gern für das Kloster zurück hätte?”

 

Bald darauf schon kamen die Figürchen in einem “Postpaket” heil an ihren ursprünglichen Ort zurück und Frau Schanderl schreibt:

 

“... bezahlen lass ich mir das Kripplein nicht, aber wenn die hochehrwürdige Frau Äbtissin ein wenig Lebkuchen und ein Fläschlein von dem rühmlich bekannten Klosterlikör für mich übrig hat, so soll und wird es mich freuen - aber besonders erbitte ich das Gedenken im Gebet ...”

Dieser großherzigen Geste der Gerti Schanderl verdanken wir die Rückkehr unseres kleinen Krippenschatzes. Aufgrund der damaligen Zeitumstände und manch anderer Fügungen hielten die “Heimkehrer” zunächst einen vierzigjährigen Dornröschenschlaf im Archivschrank.

1992 brachte Äbtissin Domitilla sie in die Krippenzelle, wo sie nun neu und bewusst in Erscheinung traten. Nach der ersten Begutachtung stand fest:

Diese nur 9-11 cm großen Figuren mussten von ausgewiesenen Fachleuten restauriert und anschließend so aufgestellt werden, dass ihnen in Zukunft kein Schaden mehr geschehen konnte. So wurde nach 6 Jahren glücklicher Restaurierungsarbeiten an den Figürchen auch der Bau eines schützenden und den Krippenszenen gemäßen Krippenkastens notwendig. Mit Hilfe kompetenter Krippenfreunde wurde dieses Problem aufs Beste gelöst, so dass Frau Dr. Gockerell (Nationalmuseum München) ihren Festvortrag am 21.12.1999 mit den Worten schloss:

 

“Nach der ebenso aufwändigen wie sorgfältigen Restaurierung der Figürchen und bei der einfühlsamen Anfertigung des neuen Kastens hat der Konvent auf der Fraueninsel ein Kleinod der Bayerischen Krippenkunst wieder gewonnen, das nicht nur besonders liebenswert ist, sondern auch einen wichtigen Markstein in der Entwicklungs-geschichte der Krippe in Bayern bildet.”

 

Wie bei der “Großen Krippe” ist auch hier die Erstentstehung der Figuren unbekannt, wenn auch vieles für eine Klosterarbeit spricht.

Krippenzeiten für die Große Barockkrippe im Münster:

 

Vom 24.12.2022 (Heiligabend) bis zum 21. Januar 2024


 

Sr. Katharina Heisterkamp OSB
Abtei Frauenwörth
83256 Frauenchiemsee
Fax: 08054 / 9070

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